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Piñatas

Viele von euch kennen wahrscheinlich Piñatas. Sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und das auch in Deutschland, aber vor allem in den USA. Piñatas werden aus Tontöpfen oder Pappmaché hergestellt und durch farbiges Papier, manchmal mattes, manchmal glänzendes, verziert.

 

Piñatas und ihre Bedeutung

Die traditionellen Piñatas aus Mexiko sehen wie ein Stern aus und haben üblicherweise sieben Spitzen, welche die sieben Laster Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Laster) repräsentieren und die bunten Farben als  Symbol für die Versuchung stehen. Die Piñatas werden normalerweise mit Früchten, Süßigkeiten, Konfetti oder anderen Dingen gefüllt. Man hängt sie an einem Seil auf, um sie dann mit einem Stock zu zerschlagen, um an den Inhalt zu gelangen. Oft werden denjenigen, die die Piñata zerschlagen sollen, die Augen zugebunden. Natürlich hat es auch einen Grund die Piñatas zu zerschlagen, denn dies symbolisiert, dass man der oben genannten Hauptsünden und der Versuchung widersteht und auf dieser Weise Segen erhält, denn der Inhalt symbolisiert den Segen und die Belohnung, die im Himmel warten. Aber neben den religiösen Hintergründen, macht es einfach Spaß eine Piñata zu zerschlagen und dies steht häufig im Vordergrund.
 

 

Spaß für Groß und Klein

In Mexiko sind Piñatas fester Bestandteil von Feierlichkeiten wie zum Beispiel Neujahr oder Geburtstage, aber auch einfach bei jeder anderen Feier. Schließlich ist das Zerschlagen einer Piñata und das Aufsammeln der heruntergefallenen Süßigkeiten ein Spaß für Kinder aber auch für Erwachsene.
 
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Während demjenigen, dem die Augen zugebunden wurden, die Piñata zerschlägt, singen die anderen folgende Zeilen:
“¡Dale, dale, dale, no pierdas el tino, porque si lo pierdes, pierdes el camino; ya le diste una, ya le diste dos, ya le diste tres y tu tiempo se acabó!”
(Frei übersetzt: Schlag sie, schlag sie, schlag sie und verliere nicht die Nerven, weil wenn du sie verlierst, verlierst du dein Ziel. Schon gibst du ihr einen Schlag, schon zwei Schläge, schon drei Schläge und schon ist deine Zeit vorbei.)
Eine andere Version ist:
 
“¡Dale, dale, dale, no pierdas el tino, porque si lo pierdes, pierdes el camino; dale, dale, dale, dale y no le dio, quítenle la venda, porque sigo yo!”
(Frei übersetzt: Schlag sie, schlag sie, schlag sie und verliere nicht dieNerven, weil wenn du sie verlierst, verlierst du dein Ziel. Schlag sie, schlag sie, schlag sie und wenn du sie nicht zerschlägst, nimm ihm den Verband ab, weil ich bin an der Reihe.)
 

 

Piñatas sind gar nicht so mexikanisch…

Obwohl die Piñatas so stark mit Mexiko verwurzelt sind und man sie sogar der mexikanischen Kultur zuschreibt, wurde die Tradition aus anderen lateinamerikanischen Ländern wie Costa Rica, Honduras, Argentinien und El Salvador übernommen und ursprünglich kommen sie doch eigentlich aus China und waren Bestandteil der Neujahrsfestlichkeiten. In seinem Buch „Die Reisen von Marco Polo“ beschreibt Marco Polo, dass die Piñatas wie Kühe, Stiere oder Ochsen gestaltet waren.
 
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Es war interessanterweise Marco Polo, der die Tradition der Piñatas für die Fastenzeit nach Italien brachte. Danach kamen die Piñatas nach Spanien und schließlich waren es die Spanier, die sie nach Mexiko brachten, wo sie dann populär wurden. Jedoch gibt es auch Hinweise, dass die Azteken schon ein Fest feierten, wo sie eine Art Piñata hatten, welche kleine Schätze enthielten, um den Gott vom Krieg Huitzilopochtli zu feiern. Man sagt, dass die spanischen Missionare und Mönche, die im 16. Jahrhundert nach Amerika kamen, die Piñata als Werkzeug zur religiösen Bekehrung nutzten, da die Piñatas die Aufmerksamkeit der Eingeborenen auf sich zogen und es so viel einfacher war Zugang zu den Leuten zu bekommen.

 

Die heutige Tradition

Die heutige Tradition der Piñata hat ihre Herkunft aus der Gemeinde Acolman de Nezahualcóyotl im Staat México, die sich in der Nähe der archäologischen Zone von Teotihuacán befindet. Seit Dezember 1985 findet in Acolman eine jährliche Messe statt, wo sogenannte Posadas gefeiert werden, Piñata Wettbewerbe stattfinden, es gibt traditionelle Tänze, Pferderennen und die Restaurants bieten ihre Speisen an.
Die Piñatas, die man dort kaufen kann, haben natürlich die traditionelle Form eines Sterns, aber für Geburtstage oder andere Festlichkeiten gibt es Piñatas in vielen verschiedenen Formen vom Superheld, über Disneyfiguren bis hin zu Super Mario und Co.
 

 

Piñata Weltrekord

Normalerweise sind Piñatas nicht viel größer als ein Meter. Im Jahr 2015 jedoch wurde im Staat Mexiko die größte Piñata der Welt gebaut und zerschlagen, was zu einem Eintrag ins Guiness Book of Records führte. Sie hatte natürlich die Form eines Sterns und erforderte 117 Handwerker und die Bauzeit von eineinhalb Monate. Insgesamt wog die Piñata 3,7 Tonnen und hatte ein Volumen von 520 Kubikmetern.Abschließend ist zu sagen, dass die Tradition zum Glück, wie eingangs erwähnt, auch wieder in Europa auflebt. Dies hat wohl mehr mit dem Spaß am Zerschlagen zu tun, als mit dem religiösen Hintergrund. Wir können nur beipflichten und sagen, dass es unheimlich viel Freude bringt auf einer Party eine toll ausgearbeitete Piñata aufzuhängen, um sie dann zu zerschlagen und den Inhalt zu teilen.
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