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Die Pyramiden von Guachimontones

Hast du Lust auf ein etwas anderes Reiseziel? Eines, dass man nicht in jedem Reiseführer finden kann? Den Tempel von Kukulkán hast du schon gesehen? Dann ist vielleicht unser Tipp etwas für dich! Die Rede ist von den Pyramiden von Guachimontones.

Pyramiden von Guachimontones? Noch nie gehört!

Die Pyramiden von Guachimontones sind ganz besondere Bauwerke. Du findest sie in der Nähe des Dorfes Teuchitlán im Bundesstaat Jalisco ungefähr 65 km westlich von Guadalajara.

Zwischen den Jahren 350 v. Christus und 350 n. Christus war Teuchitlán das Siedlungsgebiet der gleichnamigen Kultur Teuchitlán. Hier errichteten sie die Pyramiden von Guachimontones, was für die Teuchitlán das Zentrum ihrer Zeremonien darstellte.

Am 12. Juli 2004 hat die UNESCO die Guachimontones als Weltkulturerbe deklariert. Trotz der Entdeckung vor über 50 Jahren, sind nach Schätzungen nur circa 1,3% des Gebiets bekannt und bis heute werden Ausgrabungen und Untersuchungen unternommen. Gleichzeitig ist das Gelände ein touristisches Ziel und unser Geheimtipp an dich.

Was ist das Besondere an den Pyramiden von Guachimontones?

Das Besondere an den Pyramiden von Guachimontones ist, dass im Gegensatz zu eckigen Pyramiden in Yucatan diese Pyramiden kreisförmig sind.
Nach den Aussagen des Entdeckers Phil Weigand zufolge ist die runde Struktur der Pyramiden einzigartig in Lateinamerika und bis heute konnten auf der ganzen Welt keine weiteren Pyramiden dieser Art gefunden werden.

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Man nimmt auch an, dass diese Pyramiden sogar älter sind als die Pyramiden von Teotihuacan in Mexico City. Wenn du also die Pyramiden besuchst, sei dir dessen bewusst – wir finden, das ist etwas ganz Besonderes!

Die Bedeutung des Wortes Guachimonton

Der erste Teil des Wortes Guachimonton leitet sich aus dem Wort „huaxe“ (gesprochen wie „guache“) ab und bezieht sich auf den sogenannten Weißkopfmimosen-Baum (Wer denkt sich so einen Namen für einen Baum aus? :)).

Der zweite Teil leitet sich aus dem Wort „monton“ ab und bedeutet so viel wie „eine Menge, ein Haufen, viel“. Zusammen bedeutet dies also „viele Weißkopfmimosen „und in der Tat befinden sich viele Bäume dieser Art in dem Gebiet von Teuchitlán.

Samantha und Thorben vor dem Zirkel 2

Samantha und Thorben vor dem Iguana

Die Ausgrabungsstätte

Die Ausgrabungen in diesem Gebiet brachten einige architektonisch und technisch interessante Strukturen zum Vorschein. Unter den vier Hauptelementen befinden sich die vier folgenden Bauwerke, zu denen nur die Herrscher und Priester Zugang hatten, um Zeremonien oder Veranstaltungen abzuhalten.

Der große Guachi

Der große Guachi ist auch bekannt als „Zirkel 1“ und wird als größter Guachimonton der teuchitlanischen Tradition betrachtet. Allerdings ist der große Guachi aufgrund von fiesen Plünderungen die am schlechtesten erhaltene Pyramide.

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Hauptsächlich wurde die Spitze der Pyramide zerstört, da man die massiven Steine kurzerhand zum Haus- und Straßenbau einsetzte. Ungünstigerweise macht es dieser Umstand schwierig die ursprüngliche Höhe oder die Anzahl der Stufen zu beziffern, jedoch wird vermutet, dass die Pyramide ursprünglich drei Meter höher war als heute.

Eckdaten:
Durchmesser: 125 Meter
Anzahl Plattformen: 12 (nur 5 sind bereits ausgegraben)
Zentraler Altar: 50 Meter Durchmesser (wobei nicht sicher ist, ob ein Altar auf der Spitze der Pyramide existierte)
Umgebender Hof: 23 Meter
Anzahl Stufen: unbekannt

Der Iguana

Der Iguana ist auch bekannt als „Zirkel 2“ und stellt die zweitgrößte Pyramide dar. Sie ist die einzige Pyramide, die komplett erkundet wurde. Auf der Spitze wurden Spuren einer Stange gefunden, die genutzt wurde um das „Flieger“-Ritual durchzuführen.

Jenes bestand aus einer Person (in der Regel der Priester), welcher die Spitze der Stange erklomm und dort einen Vogel imitierte, um den höchsten Gott „Ehécatl“, den Gott des Windes, zu ehren.

Das Flieger-Ritual

Das Flieger-Ritual

Während das Ritual des „Fliegers“ auf der Spitze der Pyramide abgehalten wurde, tanzte eine Menschenkette auf dem Vorhof zum Rhythmus der Musik um die Pyramide herum. Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch mit einem Festmahl gesorgt. Insgesamt war dies vermutlich ein großes Spektakel und wir stellen uns vor allem den fliegenden Priester komisch vor. 🙂

Eckdaten:
Durchmesser: 115 Meter
Zentraler Altar: 38,5 Meter Durchmesser und 10 Meter hoch
Oberer Altar: 4 Stufen mit einer Stange und 10 rechteckige Plattformen
Anzahl Stufen: 13

Der Azquelite

Die kleinste und einfachste Pyramide ist der Azquelite, auch bekannt als „Zirkel 3“. Die Pyramide hat nur 4 Stufen.

Zirkel 4

Der Zirkel 4 hat keinen weiteren Namen. Diese Pyramide ist die Einzige der Guachimontones, die einen quadratischen statt runden Zentralaltar hat. Man erzählt sich, dass dort Teile der Unterwelt sind. Der Kreis 4 ist noch nicht vollständig erkundet, sodass die Dimensionen dieser Pyramide unbekannt sind.

Weitere interessante Funde

Außer den vier Guachimontones gibt es noch weitere archäologisch interessante Funde im Gebiet der Teuchitlán.

Ulama Plätze

In der Umgebung der Guachimontones findet man eine große Anzahl an Plätzen, auf denen das damals berühmte Ballspiel Ulama gespielt wurde. Auf dem Gelände der Guachimontones findet sich ebenso einer dieser Plätze. Der Platz hat die Form eines „I’s“ und er misst circa 111 Meter in der Länge und 24 Meter in der Breite, was ihn zum größten Ballplatz in Lateinamerika zur damaligen Zeit machte. Erst tausend Jahre später wurde die Größe des Platzes von einem Platz in Chichen Itza mit einer Länge von 135 Metern übertroffen.

Die Plätze wurden benutzt um das Ballspiel Ulama auszutragen. Dies ist ein weltweit einzigartiges Spiel, welches mit den Hüften gespielt wird.

Zwei Mannschaften mit je 4 – 6 Spielern spielten mit einem bis zu 3 kg schweren Ball aus Gummi. Das Spiel dauerten den ganzen Tag! Vielleicht denkst du, dass wir spinnen, aber tatsächlich begann es bei Sonnenaufgang und endete mit Sonnenuntergang.

Wir denken, dass Ulama der beste Cardiosport überhaupt war und vielleicht sogar heute noch ist. Wir haben das Spiel vor Ort ausprobiert. Es gestaltete sich zu Anfang ziemlich schwierig den Ball mit der Hüfte zu treffen und anstrengend war es bei der glühenden Hitze obendrein, sodass wir es nach kurzer Zeit völlig erschöpft den Profis überließen.

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Falls du dir nicht vorstellen kannst, wie ein solches Spiel mit den Hüften gespielt wird, empfehlen wir dir das folgende Video anzugucken. Jenes zeigt eindrucksvoll, wie das Spiel damals aussah.

 

Tumbas de Tiro de Guachimontones

In dem Bereich der Guachimontones befinden sich die bis zu 20 Meter tiefen Tunnel von Guachimontones. Es handelt sich hierbei um ein Tunnelsystem mit daran angeschlossenen rechteckigen oder runden Kammern.
Die runden und eckigen Kammern wurden benutzt, um wichtige, verstorbene Persönlichkeiten mit Opfergaben zu bestatten, sodass sie hier in in Frieden ruhen konnten.

Die fließenden Gärten

Zudem sind die fließenden Gärten interessant. Als fließende Gärten werden die Bewässerungsanlagen bezeichnet, die zwei bis drei Ernten pro Jahr ermöglichten.

Hierbei handelt es sich um kleine Inselchen, auf denen Blumen und Früchte angebaut wurden. Zur Bewässerung wurden jene Inselchen von Gräben eingeschlossen, die jederzeit ausreichend Wasser führten.

Bis heute sind Teile der kleinen Inseln, die sich auch die fossilen Chinampas nennen, erhalten geblieben. Einige davon befinden sich bei der Lagune von Teuchitlán, im Gebiet des Staudamms von la Vega oder bei der Lagune von Magdalena.

Das Museum und geführte Touren

Die Anlage um die Guachimontones schließt neben den Ausgrabungen auch ein interaktives Museum mit Bildern, Malereien und Skulpturen der Teuchitlán ein. Außerdem informiert das Museum über die Kultur der Teuchitlán und die Entwicklung des Gebiets.

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Es werden auf dem Gelände geführte Gruppentouren von freundlichen und lustigen Guides angeboten, die wir uneingeschränkt empfehlen können. Neben vielen Informationen zur Gegend und zur Anlage, zeigen die Guides auch antike Instrumente oder spielen mit euch das oben angesprochene Ballspiel Ulama.

Anfahrt und Öffnungszeiten

Die Anlage befindet sich in der Nähe von Guadalajara. Wir haben dir auf der Karte unten den Ort markiert. Du kannst mit deiner Familie bequem im Auto anreisen, da sich vor dem Gelände ein großer Parkplatz befindet. Es werden jedoch auch Bustouren aus Guadalajara angeboten, die dich zur Ausgrabungsstätte bringen und von dort auch wieder abholen.

Die Ausgrabungsstätte ist in der Regel außer montags jeden Tag zwischen 9 Uhr und 17 Uhr geöffnet. Wir empfehlen dir allerdings vor dem Besuch die Öffnungszeiten zu prüfen, da in Ferienzeiten andere Öffnungszeiten gelten.

Die Adresse lautet:

Carretera Estatal 604 Guadalajara-San Marcos Gral. Lucio Blanco 46762 Jal., Mexiko

Karte von Guachimontones

Guachimontones in der Nähe von Guadalajara

Tipps

Und hier noch ein paar Tipps für einen angenehmen Aufenthalt:

  1. Wir empfehlen dir komfortable Kleidung und feste Schuhe zu tragen, weil du viel laufen und klettern wirst.
  2. Eine Reservierung ist nicht nötig, aber du solltest dich vorher erkundigen, wann die geführten Touren stattfinden.
  3. Du solltest Bargeld mitbringen, um den Eintritt und den Parkplatz zu bezahlen. Auf dem Gelände gibt es kein Geldautomat.
  4. Die Sonne brennt, also nutze Sunblocker, eine Mütze und Sonnenbrille und denke daran ausreichend Wasser zu trinken. 🙂
  5. Halte das Gelände bitte sauber und respektiere die Ausgrabungen.
  6. Genieße einfach den Tag und erfreue dich an diesen einzigartigen Bauwerken vergangener Zeiten

Wir hoffen, dass unser Reisegeheimtipp euer Interesse geweckt hat und wenn dir das gefallen hat, dann folge uns auf unserer Facebook-Seite, oder werde Mitglied in unserer „Mexicorazon Mexiko-Deutschland Community“ und teile deine Erfahrung mit uns.

Wir sind gespannt und freuen uns auf dich!

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